Der Klimawandel und seine Folgen stellen uns vor enorme Herausforderungen und verlangen nach schnellen, weitreichenden und kurzfristig messbaren Maßnahmen, der IPCC-Sonderbericht aus dem Herbst 2018 unterstreicht das. Er besagt, dass die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Wert auf 1,5 Grad Celsius beschränkt werden muss, wenn man die Auswirkungen des Klimawandels in einem kontrollierbaren Rahmen halten möchte.
Der ambitionierte Ausbau erneuerbarer Energien, die Umsetzung ehrgeiziger Effizienzsteigerungen und zunehmende Energiesuffizienz, also die zielorientierte Änderung vorherrschender Konsummuster: All dies sind Impulse, die mittel- und langfristig zu verringertem Treibhausgasausstoß führen werden. Dennoch macht die aktuelle Situation deutlich, dass Sofortmaßnahmen notwendig sind, die innerhalb eines zeitlichen Rahmens von drei bis fünf Jahren einen direkt messbaren Nutzen bringen, schließlich muss auch die Übergangsphase effektiv genutzt werden.
Die Aktion Zukunft+ bietet für diese Sofortmaßnahmen eine Plattform und ermöglicht das gemeinsame Vorantreiben wirksamen Klimaschutzes durch die Förderung kurzfristig wirksamer Projekte. Im Landkreis München sowie auch weltweit. Die Förderung von Klimaschutzprojekten in der Region München steht dabei im Fokus der Aktion Zukunft+. Mithilfe des Spenden-Crowdfunding-Prinzips soll eine möglichst große Summe Geld zusammen- und letztendlich dem Klimaschutz zugutekommen.
Nach wie vor handelt es sich beim Ausgleich bzw. der Kompensation von CO2-Emissionen um ein umstrittenes Thema. Fest steht: Der Klimawandel lässt sich durch CO2-Kompensation nicht aufhalten. Im Kontext des Klimas bzw. des Klimawandels ist es aber unerheblich, wo Treibhausgasemissionen anfallen. Deshalb ist es möglich, in Deutschland entstandene Emissionen durch parallele Emissionsvermeidung in einem anderen Land bilanziell auszugleichen. Klimaschutzprojekte bieten hierfür einen effektiven Hebel. Können Emissionen jedoch reduziert oder sogar gänzlich vermieden werden, ist dies in jedem Fall vorzuziehen – je weniger CO2 in die Atmosphäre gerät, desto besser. Es gilt: CO2, das nicht emittiert wurde, muss man auch nicht ausgleichen.
Der erste Schritt beim Klimaschutz sollte deshalb stets die Minimierung des eigenen CO2-Fußabdrucks darstellen, etwa durch Vermeidung (z. B. Verzicht auf Flugreisen) oder Reduktion (z. B. Nutzung von energieeffizienten Geräten). Erst wenn sich Treibhausgasemissionen nicht mehr vermeiden bzw. reduzieren lassen, ist ihr Ausgleich in Betracht zu ziehen. Nur beim Ausgleich nicht vermeidbarer Restemissionen kann von einem sinnvollen CO2-Ausgleich im Sinne der Aktion Zukunft+ gesprochen werden. Denn: Das bloße Ausgleichen von Emissionen wird nicht ausreichend sein, um das globale Problem und die gesamtgesellschaftliche Herausforderung des Klimawandels zu lösen.
Manche Aktivitäten – und die damit verbundenen Emissionen – lassen sich jedoch nicht vermeiden. In solchen Fällen ergibt es Sinn, die Belastung auszugleichen. Nichtstun ist die schlechteste aller Alternativen.