Doppelnutzung versiegelter Flächen für die Energiewende
DAS PROJEKT IM ÜBERBLICK
In Neuried soll auf einem 1.840 m² großen Parkplatz mit 92 Stellplätzen eine Photovoltaik-Parkplatzüberdachung entstehen. Dieses Vorhaben nutzt bereits versiegelte Flächen doppelt – als Parkraum und zur Erzeugung von Solarstrom. Im Gegensatz zu einem klassischen Carport handelt es sich hier um eine großflächige Lösung mit Solardach, die speziell für gewerbliche oder kommunale Anwendungen konzipiert ist. Angesichts der großen ungenutzten Potenziale von Parkflächen für erneuerbare Energien, stellt dieses Projekt ein wegweisendes Modell für Bayern dar. Laut dem Fraunhofer-Institut gibt es allein in Bayern rund 7.885 Hektar Parkplatzfläche, die sich für Photovoltaikanlagen eignen[1].
Die Parkplatz-PV-Anlage in Neuried wird jährlich rund 288.000 kWh Solarstrom produzieren. Der erzeugte Strom kann teilweise vor Ort genutzt werden, etwa für die Ladestationen von Elektrofahrzeugen. Der restliche Strom wird in das Stromnetz eingespeist.
Die Investitionskosten für Parkplatz-PV-Anlagen sind aktuell noch vergleichsweise hoch, da Konstruktionen über den Stellplätzen aufwendig sind. Daher ist eine Förderung notwendig, um die Finanzierung zu ermöglichen. Für den verbleibenden Finanzierungsbedarf setzt das Projekt auf Bürgerbeteiligung.
Warum ist dieses Projekt ein Leuchtturm für die Region?
Die Kombination aus Parkplatz und PV-Anlage maximiert die Nutzung bereits versiegelter Flächen, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Die Anlage schafft mittelfristig die Möglichkeit zur Integration einer Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Durch die geplante Bürgerbeteiligung wird die lokale Gemeinschaft aktiv in die Energiewende eingebunden. In Bayern sind Parkplatz-PV-Anlagen bislang selten, obwohl sie eine vielversprechende Lösung für die dezentrale Energieversorgung bieten. Dieses Projekt soll als Best-Practice-Beispiel dienen und weitere Kommunen sowie Unternehmen dazu ermutigen, ähnliche Anlagen zu realisieren – ob als innovatives PV-Carport-System oder als großflächiges Solardach über Parkplätzen.
Hinter dem Projekt steht die Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG, die seit ihrer Gründung im Jahr 2011 über 700 Mitglieder vereint. Ihr Ziel ist die Förderung einer dezentralen und nachhaltigen Energiewirtschaft, die auf regional erzeugter, erneuerbarer Energie basiert.
BENG setzt sich für verbrauchsnahe Energieproduktion ein und ermöglicht so einen schnellen und wirksamen Klimaschutz. Dabei werden dezentrale, resiliente Versorgungsstrukturen geschaffen, die die regionale Wertschöpfung steigern und Menschen vor Ort zugutekommen.
Die Genossenschaft ist in München sowie in den Landkreisen München, Ebersberg und Starnberg aktiv und hat bereits über 30 Solarprojekte auf Dächern erfolgreich umgesetzt.
Wie schützt das Projekt unser Klima?
Die Nutzung von Solarstrom statt konventionellem Strom trägt erheblich zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei. Mit einer geplanten Leistung von 300 kWp wird die Photovoltaikanlage jährlich ca. 288.000 kWh erneuerbaren Strom erzeugen, was rechnerisch 144 Haushalte versorgen kann. Dadurch werden rund 199 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart.
Welche weiteren Vorteile bringt das Projekt mit sich?
Die Überdachung des Parkplatzes ermöglicht eine Doppelnutzung der Fläche, wodurch zusätzlicher Flächenverbrauch vermieden wird. Gleichzeitig schützt sie geparkte Fahrzeuge vor Sonne, Regen und Hagel, was deren Lebensdauer verlängert.
Für die Nutzer bietet die Überdachung zusätzlichen Komfort und Schutz - insbesondere beim Ein- und Aussteigen sowie beim Beladen der Fahrzeuge bei schlechtem Wetter und bietet auch Schatten an heißen Sommertagen. Zudem verringert sich im Winter der Aufwand für den Winterdienst, da überdachte Flächen seltener geräumt und gestreut werden müssen.
Langfristig trägt das Projekt zur Förderung der Elektromobilität bei, da eine Erweiterung der Ladeinfrastruktur geplant ist.
Warum braucht das Projekt Ihre Unterstützung?
Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen sind noch wenig verbreitet, wodurch Planung, Bau und Genehmigung komplex und kostenintensiv sind. Die Gesamtkosten liegen über denen klassischer PV-Anlagen, da statische Anforderungen und baurechtliche Vorgaben zusätzliche Investitionen erfordern.
Zudem sind die Genehmigungsverfahren aufwendig, da Parkplatz-PV bislang kaum erprobt ist. Dieses Projekt soll zeigen, dass die Umsetzung machbar ist, und als Vorbild für weitere Anlagen dienen. Mit Ihrer Unterstützung kann das Projekt ein Wegweiser für eine effizientere Nutzung versiegelter Flächen werden.